Tiere gefunden?

Immer wieder passiert es, dass im Garten oder bei einem Spaziergang scheinbar oder tatsächlich hilfsbedürftige Tiere gefunden werden. Oft ist es dabei als ungeübter Beobachter nicht einfach zu beurteilen, ob das Tier tatsächlich hilfsbedürftig ist und wenn ja, wie man ihm am besten helfen kann. Deshalb haben wir Ihnen hier Informationen zum Umgang mit einigen Tierarten zusammengestellt, sowie Seiten mit weiterführenden Informationen und Ansprechpartnern verlinkt. 

 

ACHTUNG: Leider passiert es immer wieder, dass Tiere aus falsch verstandener Tierliebe regelrecht „krank gepflegt“ werden – vergewissern Sie sich also immer zuerst, ob ihr Findelkind wirklich hilfsbedürftig ist und wenn ja, welche Bedürfnisse es hat. Zwingen Sie ein Tier niemals zu fressen oder trinken, dadurch entsteht womöglich größerer Schaden als Nutzen! 

Sollten Sie sich weiter unsicher fühlen, wie Sie mit Ihrem Fundtier fortfahren sollen, können Sie sich gern bei uns telefonisch melden. Wir freuen uns auch immer über interessante Meldungen zu unserer heimischen Fauna!

 

Fledermäuse

Besonders in den Sommermonaten erreichen uns viele Anfragen von Leuten, die an ihrem Haus oder auf dem Dachboden kleine Fledermäuse gefunden haben. In der Regel handelt es sich hierbei um Jungtiere, die aus der Wochenstube herausgefallen sind. Eine umfassende und informative Seite zur Hilfe aller Art bei gefundenen Fledermäusen ist

https://www.fledermausschutz.de/schnelle-hilfe/ .

Dort finden Sie Informationen und Hilfestellung zu verschiedenen Situationen, wie z.B. was zu tun ist, wenn Sie eine Fledermaus in der Wohnung haben, was Sie am besten mit geschwächten und verletzten Alttieren tun, oder wie Sie sich am besten verhalten, wenn Sie ein Jungtier gefunden haben. Auf der Seite finden Sie auch Kontaktdaten zu regionalen Ansprechpartnern.

Vögel

Auch Vögel werden immer wieder von aufmerksamen Menschen gefunden. Zunächst gilt es auch hier zu beurteilen, welche Situation überhaupt vorliegt. Handelt es sich um einen Alt- oder Jungvogel (Befiederung vollständig vs. unvollständig/nackt)? Sind äußere Verletzungen z.B. durch einen Katzenangriff erkennbar? Wirkt das Tier apathisch, verwaist oder ungepflegt (d.h. sind äußere Parasiten erkennbar)? 

ACHTUNG: Finden Sie einen (fast) vollständig befiederten Jungvogel am Boden sitzend, gepflegt wirkend und nach Nahrung bettelnd, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen sogenannten Ästling. Diese Jungtiere verlassen ab einem gewissen Alter das Nest, werden aber weiterhin von ihren Eltern versorgt. Ihr Bettelruf ist kein Hilferuf an den Menschen! Lassen Sie diese Tiere am besten einfach am Fundort sitzen. Haben Sie einen solchen Jungvogel bereits vom Fundort entfernt, setzten Sie ihn möglichst schnell wieder zurück und beobachten ihn für ein bis zwei Stunden mit ausreichend (!) Abstand, ob er weiter von seinen Eltern versorgt wird.

Sollten Sie sich in der Situation wiederfinden, dass Sie einen tatsächlich hilfsbedürftigen Vogel gefunden haben (apathisch/krank wirkender oder verletzter Altvogel, nackter Jungvogel etc.) und sich dazu entschlossen haben, ihm helfen zu wollen (evtl. müssen Sie zumindest die nächsten Stunden Ihres regulären Tagesablaufs umkrempeln..!) liefert die folgende Seite wichtige Hinweise für das richtige Vorgehen:

https://www.wildvogel-rettung.de/ .

Nach eigener Ersthilfe sollten Sie unbedingt versuchen professionelle Unterstützung zu bekommen. Wertvolle Anlaufstellen hierfür sind das Netzwerk der Facebook-Gruppe „Wildvogelhilfe-Notfälle“ oder die Auffangstation Essenthoer Mühle (Tel.: 02992-8684). Für Hilfe bei verletzten Greifvögeln und Eulen (aber nur für diese!) können Sie Kontakt zum Tierpark Herford (Tel.: 05221 81284) oder Tierpark Olderdissen (Tel.: 0521 51-2956) aufnehmen. 

Sollten Sie sich weiter unsicher fühlen, wie Sie mit Ihrem Findelkind fortfahren sollen, können Sie sich gerne bei uns (Tel.: 05282 462) oder der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe (Frau Stipp, Tel.: 05231 626490) telefonisch melden. Wir freuen uns auch immer über interessante Meldungen zu unserer heimischen Fauna!

 

Igel

Auch bei gefundenen Igeln ist oberstes und erstes Gebot zu prüfen, ob der Igel tatsächlich hilfsbedürftig ist. Die Seite des NABU und des LBV liefern Ihnen dazu wichtige Anhaltspunkte.

ACHTUNG: Füttern Sie einen Igel niemals mit Obst – als reine Insektenfresser vertragen Sie dies nicht. Auch von Milch können Igel schlimmen Durchfall bekommen, woran die Tiere sterben können. Um einen hilfsbedürftigen Igel zu päppeln, bieten Sie ihm am besten pures Rührei, Katzenfutter und Wasser an.

 

Feldhase und Rehkitze

ACHTUNG: Hasen und Rehe (sowie andere Hirsche auch) gehören zu den sogenannten Abliegern. Dies ist eine Strategie bei der Jungenaufzucht, bei der die Jungtiere in ihren ersten Lebenstagen immer wieder für mehrere Stunden allein gelassen werden und sich an einem geschützten Ort in der Vegetation ablegen. Die Mutter sucht das Jungtier nur zum Säugen auf und lässt es dann wieder allein zurück, um es für Beutegreifer schwerer aufspürbar zu machen. Aus dem gleichen Grund haben Ablieger-Jungtiere auch einen verhältnismäßig gering ausgeprägten Körpergeruch. Fassen Sie solche Jungtiere deshalb nicht an! Der fremde Geruch könnte die Mutter dazu veranlassen das Jungtier zu verstoßen. 

Finden Sie ein Tier, das offensichtlich verletzt oder anderweitig hilfsbedürftig ist, z.B. weil es desorientiert und fiepend umherläuft, wenden Sie sich bitte an die Kreisjägerschaft oder die Dienststelle der Polizei (nicht die Notnummer wählen!).

 

Hornissen-/ Wespennest

Haben Sie an Ihrem Haus oder im Garten ein Wespen- oder Hornissennest entdeckt, gilt es als erstes Ruhe zu bewahren. Wespen und Hornissen stehen unter Schutz und ihre Nester dürfen deshalb nicht einfach entfernt werden. Davon abgesehen besteht auch nicht unbedingt ein Grund zur Sorge um‘s sommerliche Grillen auf der Terrasse, da sich nur zwei der heimischen Wespenarten überhaupt für uns Menschen, bzw. vielmehr für die Nahrung auf unseren Tellern, interessieren. Mit den anderen Arten kann man recht unkompliziert koexistieren, insofern man ihre Ausflugbahn freihält.

Wenn Sie Probleme mit Wespen, Hummeln oder Bienen haben können Sie sich auf den folgenden Seiten weiterführend informieren oder sich an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Lippe wenden, die Sie gern weiter berät (Frau Cassel, Tel.: 05231 626410, s.cassel@kreis-lippe.de).

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